Beitrag Opferoffensive: Das pädokriminelle Netzwerk in Österreich und die Methoden seiner Vertuschung

Beitrag Opferoffensive: Das pädokriminelle Netzwerk in Österreich und die Methoden seiner Vertuschung

Der Lehrer Herbert Szlezak, berichtet aus eigener Erfahrung über seine Bemühungen zur Bekämpfung von Kindesmissbrauch in Österreich

Herbert Szlezak war seit 1996 als Lehrer im Sonderpädagogischen Zentrum Hackinger Kai tätig. Dort gingen auch die Heimkinder des nahe gelegenen August Aichhorn Hauses in die Schule. Immer wieder gab es sonderbare Hinweise durch Schüler, die er aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht zuordnen konnte. Im Jahre 2000 aber berichtete ein Schüler erstmals konkret einer Lehrerkollegin und ihm über pädokriminelle Vorfälle im August Aichhorn-Haus.
Herr Szlezak ließ daraufhin seine Schutz- und Aufsichtsplicht walten und machte sofort Meldung bei seinem unmittelbar vorgesetzten Direktor und dem zuständigen Schulinspektor.
Er meldete den Vorfall bei der Jugendanwaltschaft und bei der Heimaufsicht und begleitete mehrere betroffene Schüler und Ex-Schüler zur Anzeigeerstattung bei der Kriminalpolizei Hietzing.
Schon damals fiel auf, dass seine Aufdeckungsarbeit vom verantwortlichen Schulinspektor nicht unterstützt sondern im Gegenteil systematisch behindert wurde.

Methoden pädokrimineller Netzwerke, nur wenige wissen davon,  weil das eine Sache ist, die es offiziell nicht gibt. Das große Geheimnis darum ist, dass es angeblich ein pädokriminelles Netzwerk in Österreich nicht gibt. In Österreich existieren  nur Einzeltäter – denken Sie an unseren lieben Onkel Fritzl, ein „Einzeltäter“. Denken Sie an unseren lieben Herrn Prikopil,  „Einzeltäter“, es sind immer nur „Einzeltäter“.

Und das System ist es immer schon gewesen, diese Vorgänge auf Einzeltäter zu reduzieren. Denn wenn einmal bekannt ist, öffentlich,  wie es in Wirklichkeit abläuft, ist es sehr peinlich für sämtliche Behörden, die damit entlarvt werden, dass sie ihre Arbeit eigentlich nicht gut erfüllen.

Das heißt jetzt nicht, das möchte ich vorausschicken, dass da jeder der drinnen steckt, hier jeder verdächtig ist, nur, wenn man sich die Lage in Österreich genau betrachtet und hinterfragt, kommt (stößt man) man sehr schnell auf Strukturen, auf Strukturen des organisierten sexuellen Missbrauchs und auf Strukturen der Vertuschung von selbigen.

Es ist schade, dass der Herr von der Polizei nicht mehr hier ist, aber gut, sie sind seit Jahren informiert. Ja das ist ja das lustige, eigentlich ist es nicht lustig, das tragische, diese Herrn sind seit Jahren informiert und wenn sie es nicht sowieso gewusst haben, dann wurden sie informiert und zwar von uns, von der Opferschutzorganisation Opferoffensive.

Wie komme ich zu meinen Informationen?

Also ich selbst bin, wie die Jungfrau zum Kind zum Thema sexueller Missbrauch gekommen. Ich bin selber nicht missbraucht worden, Gott sei Dank, obwohl ich jahrelang Ministrant war. Aber mein Pfarrer, der hat eine Freundin gehabt, und zwar war das die Religionslehrerin und insofern war alles in Ordnung.

Ich selber bin Pädagoge, oder ich war Pädagoge. Ich habe unterrichtet in mehreren sonderpädagogischen Zentren für verhaltensauffällige Kinder. Jetzt stellt sich vorab die Frage, warum werden Kinder verhaltensauffällig. Der Grund – es gibt immer einen Grund dahinter,  das ist meistens Gewalt in der Familie oder Gewalt und (oder beides gleichzeitig) sexueller Missbrauch in der Familie – das ist ein offenes Geheimnis. Es gibt Gründe, warum die Kinder eigenartiges Verhalten an den Tag legen, warum sie aggressiv werden und so weiter.

Wir haben Kinder betreut, die aufgrund disziplinärer Gründe eben in diese Sondereinrichtungen gekommen sind. (Sie müssen sich einmal vorstellen, was in so einem Kind vorgeht, wenn es sein Zuhause (Elternhaus) verlassen muss und in ein sonderpädagogisches Zentrum kommt).

Und ich wäre eigentlich von alleine nicht einmal draufgekommen, weil ich mir das nicht vorstellen konnte, ich es nie von selbst gedacht hätte. Ich war zu naiv, ich habe das nicht gewusst und es hat mir keiner (meiner Kollegen oder Vorgesetzten) gesagt.

Fact ist, es  (was genau?) ist aufgeflogen bei uns in unserer Schule und zwar im Jahr 2000 – ja, dass und zwar am Anfang haben wir das natürlich nicht gewusst, es (die ganze Wahrheit) ist ja sukzessive heraus gekommen. Einer meiner Schüler war der erste, der zu sprechen begonnen hat. Zuvor hat niemand gesprochen. Wobei wir mittlerweile wissen, dass das schon jahrelang gelaufen ist.

Und wir ( die Lehrer) haben immer die Folgen des Missbrauchs abfedern müssen und das war eine massive Aggression, ja es war massives Aggressionspotential. Weil Sie (der Leser) müssen sich vorstellen, diese Kinder haben das Vertrauen in die Erwachsenen verloren. Es hat sich so herausgestellt dann im Nachhinein, dass die (Kinder) zum Teil am Vortag (des Unterrichts) an Orgien teilgenommen hatten und dann haben wir (die Lehrer) sie beschult, zum Beispiel.

Auf jeden Fall, keiner hat gewusst, wo die Aggression herkommt, aber der Grund ist dann auf jeden Fall herausgekommen, weil einer (der betroffenen) zu sprechen begonnen hat. Und in Gesprächen hat sich dann herausgestellt, der war ja nicht alleine dort gewesen, sondern es waren immer mehrere und in weiteren Gesprächen ist die Sache immer größer geworden.

Und es hat sich dann herausgestellt, dass Heimkinder, Heimkinder waren immer schon Freiwild, dass Heimkinder…

Ich muss etwas vorausschicken. Der sexuelle Missbrauch ist ein gesellschaftliches Problem, er ist immer noch sehr verbreitet und das ist auch ein offenes Geheimnis.

Dr. Rainer König – Hollerwöger hat Feldforschung gemacht in Österreich und hat dabei einige Regionen  sehr genau durchleuchtet und es ist eben so in Teilen von Österreich, es gibt Regionen, da ist der sexuelle Missbrauch seit vielen Generation Tradition. Und zwar geht es dabei nicht um Mädchen, auch um Mädchen aber vor allem auch um Knaben. Der sexuelle Missbrauch von Knaben ist mindestens so verbreitet wie der von Mädchen.

Es gibt einmal das (Vorkommen) von Familiengeheimnisse in den Familien, dass eben in der Familie oft seit Generationen sexueller Missbrauch stattfindet, das ist natürlich zu Weihnachten peinlich, eben bei solchen Feierlichkeiten, wo die Familie doch ihre Liebe zelebrieren sollte und dann ist irgend so ein Geheimnis (spürbar) im Hintergrund.

Also einerseits in Familien seit Generationen traditionell, andererseits in gewissen Regionen seit Generationen traditionell gibt es vertuschten Missbrauch.

Dr. Rainer König – Hollerwöger hat besonders das Salzkammergut untersucht und dort ist eben der Knabenmissbrauch, das ist das Zentrum des Knabenmissbrauches in Österreich. Und da ist es die normale Biografie eines Kindes, welches dort aufwächst, dass es missbraucht wurde.

Dieser Zustand konnte sich nur deshalb so lange (bis heute)halten, weil sich die Sache, wenn nicht irgendeiner eingreift oder wenn man sich das nicht bewusst macht und verarbeitet und einfach aussteigt aus dem ganzen Szenario, dreht sich die Geschichte einfach um, der Missbrauchte, wenn er groß und stark geworden ist, dann darf er die nächste Generation auch missbrauchen und so gleicht sich das aus. Und da entstehen dann Traditionen.

Sie müssen sich vorstellen, in den Regionen gibt es natürlich auch Behörden und die Behördenvertreter haben das genau so erlebt und die sitzen dann auf ihren Posten, sind dann Bürgermeister, die sind dann Richter, Postenkommandant und so weiter, Pfarrer, etc. In diesen Gegenden ist das wirklich so verseucht, dass dieser Zusand ganz normal erscheint, das ist immer so und das war immer so und wenn wir das jetzt nicht öffentlich machen und wenn man nicht irgendwie einschreitet, dann wird es auch in Zukunft so sein.

Missbrauch hat also Tradition in den Familien dieser Regionen. Der Zustand wird einfach toleriert, es ist das einfachste, aus der absoluten Ohnmacht, welche die Kinder fühlen, wenn sie in das System kommen, den Spieß dann um zu drehen einfach und dann sind sie die mächtigen, mir passiert das nicht mehr, jetzt tue ich. Und sie laden das ganze, was ihnen passiert ist auf die nächste Generation ab. Der Täter- und Opferkreislauf, aus Opfern von heute werden häufig Täter von morgen.

Es gibt Missbrauch in den Familien aber wo bekommt man Kinder her, wenn man nicht seine eigenen Kinder missbraucht? Das war immer so, der Markt, den es gibt, der wurde bedient mit den Kindern aus den Heimen. Die Heimkinder waren Freiwild, die waren sowieso schon programmiert als asoziale und Verbrecher, mit denen konnte man machen, was man wollte.

Und so wurden immer schon Kinder aus den Heimen rekrutiert und verkauft, bzw. diejenigen, die diese Veranlagung hatten haben sich natürlich bewusst die Nähe gesucht, wo sie Zugriff auf Kinder haben. Man muss dazu sagen, das ist eine Sucht. das ist eine Sucht und diese Herrschaften richten oft ihr ganzes Leben darauf ein, dass sie in einer Position sind, wo sie an Kinder herankommen, bzw. wenn sie nicht direkt an Kinder herankommen, wo sie zumindest ungestraft Zugang zu Kinder haben und dann Kinder missbrauchen können. Und so haben sich in Regionen richtige Netzwerke entwickelt, die von der Öffentlichkeit schwer einsehbar sind.

Die zweite Hauptschiene ist die katholische Kirche und nicht nur die katholische Kirche weil das ist ein ökumenisches Problem vieler Religionen, weil sogar bei den Krishna hat es Missbrauch gegeben. Das hat auch nicht mit dem Zölibat zu tun, weil in der evangelischen Kirche ist es auch nicht viel besser wie in der katholischen Kirche.

Nur die katholische Kirche hat den großen Vorteil gehabt, dass sie in ihren Internaten natürlich massiv Zugriff auf diese Kinder hat. Die Kinder werden in den Internaten schon wenn sie klein sind, also im Volksschulalter schwerstens missbraucht. Ab einem gewissen Alter sind sie aber teilweise nicht mehr interessant für die Täter, die haben alle ihr Beuteschema und  die wollen eben kleine Buben zum Beispiel.

Wenn die Kinder dann größer werden und in dieser Schule bis zur Matura bleiben, sind sie im Falle des Knabenmissbrauch für den Päderasten nicht mehr interessant. Die älteren Kinder werden aber in den Heimen gerne als Capo eingesetzt, das ist eben diese Capo-System, welches auch in Heimen in ähnlicher Form etabliert ist, und die haben dann, oft noch, bevor es die Erwachsenen machen, die jüngeren eingefahren. Man sagt eingefahren und meint, die Kinder wurden von einem Capo vergewaltigt, noch bevor die Erzieher das machen. Die Kinder werden abgerichtet von den älteren Kindern, dann von den Erziehern. Dieser Prozess läuft jahrelang ab in solch einer Einrichtung, irgendwann maturieren sie dann in dieser Einrichtung und nach der Matura studieren sie und da bilden sich richtige Verbände, das sind Netzwerke wo man sich kennt, wo man gemeinsam Kinder missbraucht, wo man selber missbraucht worden ist früher gemeinsam Opfer war und wo man heute gemeinsam Täter wird.

Man muss sich vorstellen, das ist kein neues Phänomen, das läuft schon seit ewigen Zeiten so, insofern sind viele Organisationen und Behörden unterwandert genau von diesen Gruppen und die haben ihre Leute überall sitzen, in den Ministerien, in den Behörden,  bei der Polizei, beim Jugendamt, überall und in allen wichtigen Positionen.

Missbrauch, ich halte mich an dieser Stelle zurück mit Details aber gewisse Namen muss ich nennen und die sind eh bekannt. Weltweit ist aufgefallen, dass ein katholischer Orden immer wieder im  Zusammenhang mit Kindesmissbrauch steht, nämlich die Schulbrüder und weltweit. In den USA ist es so, dass die Schulbrüder in dem Zusammenhang (von Opfern) niedergeklagt wurden, dass sie sogar Konkurs anmelden mussten. In Irland sind sie auch Haupttäter in ihren Einrichtungen und in Österreich sind sie auch die am häufigsten genannten bei der Klasnic Kommission und bei anderen Opferschutzeinrichtungen.

Das heißt jetzt nicht, das jeder Schüler dort missbraucht worden ist, es spitzt sich eher zu auf diejenigen Kinder, die im Internat waren und zwar im vollinternen Internat waren und da werden auch nicht alle missbraucht sondern die werden gezielt ausgewählt, wer da missbraucht wird. Und da mit Vorliebe die, die dankbar sein müssen, dass sie so eine gute Ausbildung bekommen in einer so renommierten Einrichtung wie die Schulbrüder in Wien es sind.

Es sind dies Kinder, die eingewiesen wurden, die ein Stipendium erhalten oder sonst irgendwer das Internat für diese Kinder bezahlt. Wo die Eltern womöglich aus ärmlich- zerrütteten  Verhältnissen stammen nur dankbar sind für diese Elite-Ausbildung. Diese Kinder, für deren Rechte sich aus oben angeführten Gründen niemand einsetzt, werden ausgewählt, zugeritten, präpariert, schwerstens vergewaltigt, traumatisiert!

Als Reaktion auf diese Traumata zerbrechen die Missbrauchsopfer entweder oder, eine einfache Kompensation, sie drehen das Ganze um und werden als Erwachsene selbst teil dieses Netzwerkes. Es ist leider so, das Problem, das wir in Österreich haben ist, dass jetzt in Österreich führende Amtsträger, Politiker aller Fraktionen aber vor allem führende Mitarbeiter im Justizbereich, Chefredakteure sehr viele ehemalig schwerstens missbrauchte Menschen, die diese Traumata nie verarbeitet haben, sitzen und jetzt zu Tätern oder Mittätern geworden sind oder an der Vertuschung aktiv oder zumindest passiv teilnehmen. § 2 STGB, Begehung durch Unterlassung betrifft auch die Passivtäter.

Und diese Herrschaften wehren jeden Angriff von sogenannten Aufdeckern ab und zwar gemeinschaftlich. In Österreich werden manchmal irgendwelche Kinderschänder verurteilt, aber wenn Täter Teil des Netzwerks sind, kommt man nur sehr schwer an sie heran und dann werden nur die dümmsten tatsächlich verurteilt – als Einzeltäter.

Als Beispiel nenne ich einen großen Fall, den „Pädophilen Ring“ in Bad Goisern in Oberösterreich. Bad Goisern im Salzkammergut ist ein traditionelles Zentrum des Knabenmissbrauchs.  Die Opfer, die dort zu sprechen begonnen haben werden von der Gesellschaft geschnitten; sie gelten als Nestbeschmutzer, die müssen auswandern. Den Tätern wird alles verziehen.

Dieser Fall ist 1997 aufgeflogen,  es wurden 95 Personen angezeigt, 200 Opfer haben ausgesagt und 7 Herrschaften sind zu Gefängnisstrafen verurteilt worden und das waren wirklich die, die absolut nicht mehr ausgekommen sind. Die Täter sind mittlerweile alle wieder draußen oder waren gar nicht drinnen im Gefängnis und sind in der Gesellschaft voll integriert – die Opfer sind verstoßen, bis zum heutigen Tag.

Dieser Fall in Oberösterreich ist der einzige große Fall, der überhaupt bearbeitet wurde. Fact ist, diese Netzwerke haben auch massiven Einfluss auf das Jugendamt oder sitzen selbst in den Jugendämtern.

Gibt es in Österreich Menschhandel?

Die Frage stellt sich, gibt es in Österreich auch Menschenhandel und die Antwort ist Ja, es gibt in Österreich Menschenhandel in der Form, dass die Heimeinrichtungen, egal ob das private oder öffentliche Trägereinrichtungen sind, sehr stark finanziell profitieren, es ist eben ein riesen Geschäft, wenn Kinder in Betreuung kommen.

Diese Einrichtungen können gewisse Plätze anbieten und wenn sie mehr Ressourcen haben, dann wollen sie gefüllt sein. Und jetzt gibt es eben Jugendamt-Beamte, die dann die nötigen Kinder requirieren von irgendwo her. Wir haben die Erfahrung gemacht, es gibt Familien, wo massive Hinweise auf sexuellen Missbrauch vorliegen, da passiert überhaupt nichts wie im Fall Luca nichts passiert ist und bei anderen Familien gibt es lächerliche Begründungen, wird Gefahr in Verzug konstruiert und die Kinder werden abgenommen und kommen zum Teil dann in Einrichtungen, wo es massive Hinweise gibt und wir davon ausgehen können, dass da bis zum heutigen Tag organisierter Menschenhandel über Jugendämter stattfindet.

In dem Heim, dessen Kinder bei uns in die Schule gingen, deckten wir als Lehrer auf, wurden die Kinder über Jahre organisiert sexuell missbraucht und zwar zum Teil so, dass die überhaupt nicht in die Schule gegangen sind, die waren offiziell auf Erlebnispädagogik, wo riesen Steuergelder vernichtet wurden und dem Deckmantel, alles mögliche für diese Kinder zu tun, die Kinder beste Betreuung, sind dort und machen dies und das. In Wirklichkeit haben sie gearbeitet in dieser Zeit als Arbeitssklaven für Reinigungstätigkeiten benutzt und zusätzlich verkauft, in unserem Fall waren es Buben, in der Päderasten-Szene in gewissen Schwimmbädern wo die Saunabereiche abgesperrt waren zu gewissen Zeiten, wo sich die Klientel getroffen hat, und die haben sich mit den Buben vergnügt, im Whirlpool, in der Sauna und so weiter.

Die Kinder waren nicht in der Schule und nicht auf Erlebnispädagogik sondern haben schwer arbeiten müssen und haben dafür ein bisschen Taschengeld bekommen. Das System war sehr gut aufgezogen weil viele Kinder haben es ja nicht anders gekannt. Der Leser muss sich vorstellen, dass die Kinder es gar nicht anders gekannt haben, sie sind ja teilweise schon zu Hause missbraucht worden in der Familie und dann kommen sie in ein Heim und wurden dort gewerbsmäßig missbraucht. Es war gut organisiert. Für die Opfer war es a priori  teilweise gar nicht so schlimm, weil sie das missbraucht werden bereits gekannt haben und dann jetzt haben sie wenigstens ein Geld gehabt, weil sie haben ein Taschengeld bekommen.

Das ist auch mit ein Grund, warum sich jetzt relativ wenige Opfer melden, sei es bei der Kirchenkommission oder bei der weltlichen Kommission in Wien weil die Opfer, die jetzt Täter sind melden sich nicht als Opfer. Da gibt es offenbar eine Hemmschwelle. Opfer, die jetzt gut situiert sind, melden sich auch nicht, weil es geht bei den Entschädigungen um vergleichsweise kleine Beträge und dafür lohnt sich bei dieser Gruppe kein Seelenstriptease. Es ist wirklich nur die sprichwörtliche Spitze des Eisbergs, die sich meldet, die Dunkelziffer liegt weit höher. Und das Grundproblem bei der Aufklärung und Widergutmachung ist und bleibt, dass eben sehr viele  Opfer heute Täter sind. Und das ist die Crux an der ganzen Geschichte, einfache Lösungen gibt es nicht.

Es stellt sich trotzdem die Frage, wie können wir das lösen das Problem. Es handelt sich um ein gesellschaftspolitisches Problem, welches juristisch und mit Gefängnis. Bei der Untersuchung in meinem Fall war das so, dass der Wiener Stadtschulrat intensiv mit der Heimleitung kooperierte. Und da waren beide Seiten so vernetzt in den gleichen Kommissionen und ewige Genossen, Freunde und so weiter, da ist nichts gegangen.

Das war ein Heim, wo im Vorstand des Heimes, eine private Einrichtung eine damals aktive Landtagspräsidentin als Obfrau eingesetzt war. Das muss jetzt nicht heißen, das die Dame etwas gewusst hat. Vielleicht aber war sie auch ein ehemaliges Missbrauchsopfer. Ich will nur sagen, dieses Heim war sakrosankt besetzt, da waren im Vorstand Gerichtspräsidenten, da waren Gemeinderäte, da waren Spitzenbeamte verschiedenster Magistratsabteilungen. Die Sache ist aufgeflogen und wir, also einige Lehrer haben massiv Druck gemacht, dass bei der Aufklärung irgend etwas passiert. Und was ist passiert, nichts ist passiert. Dieser Fall oder besser der gesamte Umfang desselben ist vertuscht worden, es ist wieder auf einen Einzeltäter geschoben worden, der allerdings amtsbekannt war, weil er wegen so einem Delikt bereits eine Gefängnisstrafe abgebüßt hatte, gegen den die Arbeiterkammer vorgegangen war, ein Einzeltäter.

Die Heimleitung, die, wie sich dann herausgestellt hatte, da intensiv involviert war, weil sie zumindest ihre Aufsichtspflicht nicht erfüllt hat und es hat sogar Aussagen gegeben, dass Erzieher und sogar die Heimleitung direkt oder zumindest indirekt am Missbrauch beteiligt waren. Aber die Ermittlungen gegen diese Personen wurden von vorne herein abgeblockt und die Schuld wurde auf einen Täter geschoben, der sich selber auch als Opfer fühlt in dieser Sache. Er ist dann in Untersuchungshaft gesessen, ist dann zweimal im Zweifel freigesprochen worden, wobei der Richter bei der Verhandlung bestätigt hat, er ist ein pädophiler und es hat sexuelle Übergriffe gegeben, nur die tat konnte nicht konkretisiert werden und deshalb Freispruch im Zweifel.

Fact ist, sie haben ihn angeklagt wegen § 206 und § 207 aber sie hätten ihn auch anklagen können wegen § 208 und das ist sittliche Gefährdung. Da hätte er locker auf ein Jahr hinter Gitter bringen können. Das haben sie nicht gemacht und so ist er in Freiheit gekommen.

Und das ist das Spielchen, was unsere Justiz gerne spielt, unsere Justiz ist eben zum Teil verseucht, man darf nicht sagen alle, aber sie ist eben zum Teil verseucht. Das Problem ist nur das, dass viele Wissen, was bei der Justiz teilweise los ist, sie schauen aber bewusst weg, weil das  karriereförderlich ist. Wenn sie da was sagen würden, wäre es vorbei mit der Karriere. Leider sind in der Justiz offenbar die Spitzenkräfte oder besser gesagt viele Spitzenkräfte verseucht.

Gibt es in Österreich Amtsmissbrauch?

Als Beispiel dafür dient der Fall Kampusch. Seit dem Bericht von Dr. Johann Rzeszut, dem ehemaligen Präsidenten des obersten Gerichtshofs ist bekannt, dass unser Oberstaatsanwalt in Wien zumindest in diesem Fall Amtsmissbrauch begangen hat. Jeder Mensch, der lesen kann und Hausverstand hat erkennt, das ist schwerer Amtsmissbrauch.

Nachlesen kann man das ganze in dem vom Bundesministerium für Inneres herausgegebenen Abschlussbericht der vom Bundesminister für Inneres eingesetzten Evaluierungskommission für den Fall Natascha KAMPUSCH. Der Bericht wurde von Ludwig ADAMOVICH; Rudolf KEPLINGER; Thomas MÜLLER ; Susanne REINDL-KRAUSKOPF; Johann RZESZUT; MATHIAS VOGL. geschrieben. Im Jahr 2016 erschienen dazu noch das Buch Johann Rzeszut, Der Tod des Kampusch – Kidnappers: Wahrheitsfindung im Würgegriff EAN: 978-1534668867.

Der Herr Pleischl hat den ganzen Fall Kampusch vertuscht, weil dahinter das Netzwerk agiert, der Pleischl hat das vertuscht und was passiert? Er wird rein gewaschen von der Staatsanwaltschaft Innsbruck, namentlich vom Oberstaatsanwalt in Innsbruck. Wobei sich das ganze, wie oben erwähnt, eindeutig als Amtsmissbrauch darstellt.

Der Chefermittler, Oberst Franz Kröll, der da ermitteln und den Fall Kampusch aufklären wollte, wurde massiv unter Druck gesetzt und hat sich angeblich selbst aus dem Verkehr gezogen, durch eine Kugel. Er hat angeblich Selbstmord begangen. Nur vieles deutet darauf hin, dass das kein Selbstmord war, sondern dass er aus dem verkehr gezogen wurde. der hat sich mit der rechten Hand in die linke Schläfe geschossen, es wurden keine Schmauchspuren entdeckt. Der Selbstmord ereignete sich im Sommer auf der Terrasse und niemand hat einen Schuss gehört und so weiter. Die Polizei hat das planiert, das wurde einfach planiert. Sie müssen sich vorstellen, da wird ein verdienter Polizeioberst, weil er sich nicht abdrehen lässt, erschossen aufgefunden und alle schauen zu, alle schauen weg. Es gibt begründeten Verdacht, dass möglicherweise das pädokriminelle Netzwerk dahinter stecken könnte und nichts passiert. Wo ist der Chorgeist in der Polizei geblieben, oder wurde er unterdrückt?

Da zeigt sich wieder, wie mächtig solche Netzwerke sind. Bis zum heutigen Tag wird noch die Selbstmord-Theorie kolportiert, wobei er soll seinem Bruder gesagt haben, er fühlt sich bedroht und man hat ihm schon einen Henkersknoten an seine Bürotür gehängt, es verschwinden Akten in seinem Büro und er kann den eigenen Leuten nicht mehr trauen. Er ist auf die Hintermänner im Fall Kampusch gestoßen und wenn ihm was passiert, dann muss der Bruder den Fall lösen und so weiter, Oberst Kröll hatte bereits einen Urlaub gebucht, das passt alles nicht zusammen. Dieser Mann wird möglicherweise aus dem Verkehr gezogen und die Österreichischen Medien berichten unisono: Das war Selbstmord! Er habe sich selbst aus dem verkehr gezogen.

In deutschen Zeitungen haben sie geschrieben:

Österreichischer Polizeioberst ermordet

An diesem Beispiel kann man sehen, wir haben keine freie Presse und wir sind auch kein Rechtsstaat. Wir sind kein Rechtsstaat, wir erleben seit Jahren, dass das Recht in Österreich gebeugt und gebrochen wird und das kriminell vorgegangen wird. Wir haben Menschen, die zwangspsychiatriert werden, zwangspensioniert, besachwaltet und sogar ermordet, möglicherweise mit Oberst Kröll.

Das ist die Realität und es kommen jetzt auch vermehr Fälle von Wirtschaftskriminalität zutage. Der geschätzte Leser muss sich einmal vorstellen, Menschen, die gemeinsam Kinder missbrauchen, die haben keine Moral und keine Skrupel, dass sie auch andere kriminelle Machenschaften durchführen.

Wie soll man das ändern? Aufgrund meiner Erlebnisse und der daraus resultierenden logischen Erkenntnisse meinerseits komme ich zu folgendem Schluss:

Zuerst einmal muss das Bewusstsein der Realität erlangt werden , es muss einmal bewusst werden, das es eben so ist. Ich habe zuvor ausgeführt, dass wir da strafrechtlich nicht weiter kommen. Wir müssen uns auch was für die Täter einfallen lassen. Wir müssen irgendeine Exit-Strategie entwickeln. Die Täter müssen unschädlich gemacht werden, das ist einmal das erst. Die Täter müssen unschädlich gemacht werden, damit das nicht weiter geht, dieser Kreislauf der Gewalt, der sich ewig weiter zieht.

Aber wie man das macht, da müssen wir uns etwas überlegen. Sie müssen sich vorstellen, diese Herrn, wenn sie enttarnt werden, das ist ja das schlimmste, wenn DU als Kinderficker enttarnt wirst, das will keiner ein Kinderschänder sein und bevor er enttarnt würde als solcher, macht er alles, bevor er alles verlieren könnte, vorab sein Gesicht, beruflich und privat. Insofern ist es wichtig, dass man für diese Menschen auch einen menschenwürdigen Ausweg schafft, in Hinblick darauf, dass sie selbst schwerstens missbraucht sind.

Ein Problem ist es, es geht diesen Menschen um Macht, gerade die wollen mächtig sein, weil sie selbst einmal so ohnmächtig waren, es sind dies machtgeile Persönlichkeiten. Sie haben oft Spitzenpositionen erreicht und die führen sich auch auf in den Spitzenpositionen, aber deshalb, weil sie einmal ganz klein waren und nichts gegen den eigenen Missbrauch machen konnten.

Wir müssen gemeinsam einen Masterplan machen – wie kommen wir da raus. Und in Wirklichkeit ist das kein Österreichisches, sondern ein weltweites gesellschaftspolitisches Problem. Auch das müssen wir uns bewusst machen. Wie alles ablaufen kann, ohne das die Täter ihre Macht oder ihr Gesicht verlieren, weiß ich derzeit nicht, wohl aber, dass die Behörden das alles wissen, nicht zuletzt deshalb, weil wir als Opferschutzorganisation in den letzten Jahren sämtliche zuständige Amtsträger in Österreich informiert haben.

Die Reaktionen sind ja sehr interessant zum teil, ich war mit Josef Hartmann beim Justizsprecher der ÖVP, beim Herrn Donnerbauer und ich habe ihm das System erklärt, auch mit Schulbrüder Strebersdorf und so weiter und was gibt er zur Antwort, der Justizsprecher der Regierungspartei? „Na, was sollen wir jetzt machen?“

Was sollen wir jetzt machen? Der war wirklich ratlos. Es ist das Problem, die Herrschaften, wenn sie auch selber nicht dabei sind, sie sind zu nahe verstrickt mit den Leuten, die direkt drinnen stecken. Und wenn der angepasst ist, sind sie selber auch angepasst. Und da gibt es eben ein falsche Loyalität, eine Verbrüderung, ich weiß es nicht, was es ist.

Eine interessante Sache noch. Der Clubobmann der SPÖ, Dr. Johann Rzeszut hat zuerst die Justizministerin über seine Erkenntnisse informiert. Die hat aber nichts gemacht, weil sie bekanntlich im Ministerium nicht viel zu reden hat, das sind die Ministerialräte und die Sektionschefs. Die kann sie durchsetzen, die Frau Bandion-Ortner, das ist ja unmöglich, wie soll mach sich durchsetzen in so einem System.

Der ist hingegangen, hat ihr den Bericht gegeben und sie hat nichts gemacht, weil sie eben nichts macht und dann er sich an alle Club-Obleute aller im Parlament vertretenen Parteien gewandt. Von der SPÖ hat er bis heute nicht einmal eine Antwort erhalten, dass sie das Schreiben erhalten haben.

Aber ich kann Sie beruhigen, es sind alle Parteien direkt oder indirekt verstrickt in diese Sachen – es ist keine sauber, das ist ja eben das Problem, das wir haben. Die Schwarzen sind eher dahingehend geprägt, dass sehr viele von ihnen in katholischen Schulen waren und mache Missbrauch erlebt haben und mache dabei sind, bei diesen Sachen. Bei der roten Reichshälfte gibt es auch genug Abgänger von katholischen Schulen, die das unter Umständen erlebt haben, aber hier kommt noch ein ideologischer Grund hinzu. Bei Otto Mühl, dem große Guru der siebziger Jahre war der halbe Club 45 auf seinem Friedrichshof zu Gast. Es war damals eine gewisse miesgeleitete sexuelle Revolution im Gange, Wilhelm Reich und so weiter und da haben einige Herrschaften haben dort den Kindern geholfen, ihre kindliche Sexualität zu entdecken und auszuleben.

Als der Skandal ans Licht kam, war wieder einmal Otto Mühl der Einzeltäter, alle anderen sind von der Justiz verschont worden. Und das ist das Problem, unsere Politik, unsere Justiz und auch unsere Polizei stecken da alle so tief drinnen, dass sie sich eigentlich alle gegenseitig verhaften lassen müssten.

Doch nun zurück zu meinem Fall. Die Geschichte endete, indem ich meinen Job bei der Gemeinde Wien verlor, eine Klage der Schulbrüder am Hals hatte und in 1. Instanz recht bekam.

Text: © www.opferoffensive.at

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