Michael Mayer-Rieckh Humanic

Michael Mayer-Rieckh Humanic

Vor Gericht gibt Barbara Hirschbäck, geborene Mayer-Rieckh, zu Ihren persönlichen Verhältnissen befragt zu Protokoll:

Schulbildung: 4 Jahre Volksschule, 7 Jahre Gymnasium, Schuhdesignerausbildung 

Einkommen: rd.  EUR 25.000.–  im Jahr 

Wegen des eisernen Sparkurses ihres Bruders Michael Mayer-Rieckh und des Verbotes Ihre Firmenanteile an der Leder & Schuh AG an aussenstehende Dritte zu verkaufen,
verfügte Barbara Hirschbäck daher offenkundig stets über nur geringe liquide Mittel zur Deckung des Lebensunterhaltes mit ihrem großen Haus direkt am See.

Die getötete Erblasserin Lydia Wagner, hat für die Mission des Pater Kuppelwieser in Südafrika Barbara Hirschbäck regelmäßig größere Geldbeträge übergeben.
Lt. Zeugenaussagen vor Gericht ist B. Hirschbäck immer zu Lydia Wagner gekommen  „wenn sie für irgend etwas Geld gebraucht hat.“

Pater Kuppelwieser hat dem gegenüber bestätigt, dass diese von B. Hirschbäck gesammelten Spenden nie bei ihm angekommen sind.

 

 

Humanic Mayer Rieckh - zum Hintergrund

Michael Mayer-Rieckh Humanic

Auszug aus der Publikation “Die Reichen in der Steiermark”, veröffentlicht 2006

Michael Mayer-Rieckh

Eine weit verzweigte Grazer Industriellenfamilie gründet ihr Vermögen auf dem profitablen Schuhgeschäft.
In den letzten Monaten glänzte der Familienclan rund um Seniorchef Michael Mayer-Rieckh weniger durch sein Schuhsortiment,
als viel mehr durch Medienpräsenz. Und das öfter als ihm lieb sein dürfte.
Der Grund: der langjährige Manager der in Familienbesitz befindlichen Leder & Schuh AG wurde nach internen Differenzen entlassen.

Was verbindet Martin Bartenstein mit dem Unternehmer Michael Mayer-Rieckh? Die
Antwort: eine ganze Menge. Nicht nur, dass Bartenstein in den Humanic-Filialen von
Mayer-Rieckh mitunter seine Schuhe kauft. Auch als Superreiche können sich die beiden die Hand reichen. Detail am Rande: Dem Altvorderen des Humanic-Clans werden ebenso wie dem VP-Minister ähnliche Verhaltensweisen in Geldangelegenheiten
nachgesagt.

Wie kaum ein anderer hat schon Hans Mayer-Rieckh

„Sparsamkeit, gepaart mit eisernem Willen”

verkörpert, schreibt dazu der Szenekenner Georg Wailand.
Dessen Sohn Michael (71), dürfte spätestens seit April 2006 dem Ruf des bereits verstorbenen Vaters um nichts mehr nachstehen.
In diese Zeit fällt nämlich die Entlassung von Thomas Ridder, dem ehemaligen Vorstandschef der Leder & Schuh AG.
Der Manager von Österreichs größtem Schuhhändler (Humanic, Shoe4You, Jello, Corti, Dominici und TopSchuh u.a.), soll angeblich bei einem schlecht verhandelten Millionen-Kredit 2000 Euro Verlust eingefahren haben.
Grund genug um einen erfolgreichen Manager zu entlassen? Nicht nur Insider stellen das in Frage.

„Man wollte einen Grund konstruieren, um meine Anteile günstig zurückzubekommen“, machte sich Ridder in einem Interview mit der Kleinen Zeitung Luft.

Diese Argumentation ist nachvollziehbar. Immerhin war er bis vor kurzem der einzige familienfremde Aktionär.
Die restlichen Aktionäre des nicht börsenotierten Unternehmens gehören allesamt zum Familienclan.
In diesen erlauchten Kreis stieß vor einigen Jahren auch Ridder vor. Ihm wurde noch vor dem Ausscheiden der ehemals beteiligten Familie Mayer-Heinisch im Jahr 2001 eine 10%-Beteiligung am Konzern zugebilligt.
Und Ridder wollte mehr: „Es war schon mein Wunsch als Mitgesellschafter, die Unternehmensstruktur weiter zu verbessern.” Doch diese Forderung dürfte ihm eine Nummer zu
groß gewesen sein. Schon seit geraumer Zeit soll zwischen ihm und Mayer-Rieckh die
Chemie nicht mehr gestimmt haben, wie die Tageszeitung „Die Presse” im Mai 2006
berichtete. Das Vermögen der Familie vor Augen, blies der Clan-Chef kurzerhand zum
Rückzug: Er feuerte den Manager „nach reiflicher Überlegung”, wie es in einem Kommunique heißt. Seitdem wird prozessiert und das Image des Schuhriesen hat einen veritablen Kratzer abbekommen.

In den Fußstapfen der Vorfahren
Dabei begann der Siegeszug der Unternehmerfamilie schon zu Beginn des vorigen Jahrhunderts. Damals übernahm der Industrielle Karl Rieckh von Daniel Heinrich Pollak die größte Schuhfabrik Mitteleuropas.
Später begann Rieckh im Zuge des 1. Weltkrieges für das Militär zu produzieren. Er rechnete mit einem langen Krieg und pokerte, in dem er die Expansion voranpeitschte.
Mit Erfolg: die gemeinsam mit dem Lederfabrikanten Pöschl und Dr. Falkensammer geführte Heeresausrüstungs G.m.b.H.
wurde zu einem der bedeutendsten Heereslieferanten. Es folgten weitere Firmenübernahmen.
Ebenso schlagartig wie der Erfolg hereinbrach, war der Boom mit Ende des 1. Weltkrieges wieder zu Ende. Daraufhin wurde die „Humanic Leder und Schuh AG” von Dr.
Felix Alexander Mayer gegründet.

Da die Großteils jüdischen Schuhproduzenten und -händler von den Nazis nahezu ausgerottet wurden, fand der Unternehmer ein weitgehend brachliegendes Feld vor.
Der Siegeszug konnte somit von Neuem beginnen.

Einer von 67. 000 in Österreich
Michael Mayer-Rieckh selbst trat in die Fußstapfen seines Vaters und ist seit 1953 im Unternehmen tätig. Eine satte Aktienmehrheit von 62,5% am Konzern befindet sich nach wie vor in den Händen von ihm und seinen drei Söhnen. Mehrheit hin oder
her, zu verteilen gibt es jedenfalls genug: bei einem Gesamtumsatz von 373 Mio. Euro konnte im Jahr 2005 immerhin ein Gewinn von 17 Mio. Euro eingefahren werden. Das reicht zum heimischen Marktführer bei Taschen und Schuhen. Der Weg
dorthin war von zahlreichen tief greifenden Entscheidungen begleitet. So setzte er etwa in der Vergangenheit die Schließung der eigenen Produktion und die Konzentration aufs Filialgeschäft durch.

Dass er als Vorstandsvorsitzender mitsamt den restlichen Aktionären nicht am Hungertuch nagen muss, ist unbestritten. Als einer jener rund 67.000 österreichischen Euro-MillionärInnen kann er nach Angaben des „Meryll
Lynch Wealth Report“ über mindestens eine Million Euro Finanzvermögen frei verfügen.

Im Fall Mayer-Rieckh dürfte es freilich noch ein bisschen mehr sein. Und es wird
täglich mehr.

So verwundert auch nicht, dass er als Präsident der steirischen Industriellenvereinigung, unmittelbar nach dem KP-Wahlsieg bei den
Grazer Gemeinderatswahlen, zu beruhigen versuchte: die KPÖ stehe lediglich für die „Kaltenegger Partei”, beschwichtigte er damals gegenüber amerikanischen Geschäftsfreunden.
Internationale Expansion

Während besagte „Kaltenegger Partei” also angesichts der Wahlerfolge in der Steiermark für internationales Medienecho sorgt, stampft der Konzern des verschwiegenen
Clan-Oberhaupts pro Geschäftsjahr etwa 25 neue Standorte aus dem Boden. Und das europaweit. Insbesondere Deutschland und Polen gelten für die Schuhhändler als Hoffnungsfeld. Schließlich konnte man schon unter der Ägide von Hans Mayer-Rieckh auf
zahlreiche Auslandsaktivitäten verweisen. Erst jüngst hat die EU-Kommission Strafzölle auf den Import von Billigschuhen aus China und Vietnam verhängt. Die Freude darüber hielt sich bei der importierenden Leder & Schuh AG in Grenzen.

Dazu der neue Leder & Schuh-Chef Gottfried Maresch: „Österreich ist an den Strafzöllen schuld.”
Mit Österreich war in diesem Fall vor allem einer gemeint: Chefverhandler Martin Bartenstein. Ausgerechnet der stets unternehmerfreundlich agierende Bartenstein verteidigte in diesem Zusammenhang in der Tageszeitung Kurier die Vorgangsweise mit
dem Argument der „Solidarität”. Nachsatz: unter den EU-Staaten wohlgemerkt. Ursprünglich wollte die EU diese Zölle für fünf Jahre einheben. Österreich enthielt sich
und schlug als Kompromiss ein Jahr vor, jetzt wurden es zwei Jahre.

Die Antwort der Schuhhandelsriesen ließ nicht auf sich warten: Man werde nunmehr verstärkt auf Billiglohnländer wie Indien, Pakistan oder Bangladesch ausweichen. Vorläufiges Fazit: in
der gegenwärtig auf Standort und Nation fixierten Diskussion wird ein Teil der weltweiten Ware Arbeitskraft gegen einen anderen, die eine Ethnie gegen die andere, ausgespielt.

Freilich gibt es auch einen Gewinner: das Kapital. Dieses denkt und handelt global. Quasi als Draufgabe gibt es für Kapitalisten à la Mayer-Rieckh auch noch andere Hoffnungsfelder. Steuerschonende Geldanlage zum Beispiel.

Steuerschonende Geldanlage

Nicht nur im eigenen Unternehmen ist das wortkarge Familienoberhaupt davon beseelt, alles in privater Hand zu halten.

Genügend Expertise dürfte vorhanden sein.

Ist Mayer-Rieckh doch auch Aufsichtsratschef der Steiermärkischen Bank und Sparkassen AG.

„Die Politik hat so getan, als wäre das Institut ihr Eigentum”, betonte er einmal seine
diesbezügliche Motivation im „Wirtschaftsblatt”. Zugegeben, was Eigentumsverhältnisse betrifft, kennt er sich aus.

Denn ebenso extravagant wie die Werbelinie der hauseigenen Humanic-Schuhkette scheint auch das Portfolio der Familie zu sein. Neben dem unternehmensbezogenen
Vermögen und Immobilienbesitz können die Mayer-Rieckhs zwar in der Steiermark mit keiner eigenen Stiftung aufwarten.

Dafür aber in den Städten Salzburg (Privatstiftung von Johann Felix Alexander Mayer-Rieckh) und Wien (Testudo und F.A.M Privatstiftung).

Insbesondere letztere verweist auf zahlreiche Beteiligungen, die ebenso weit verstreut erscheinen wie die Familienmitglieder in aller Welt. Auf der Suche nach
weiterem Vermögen spürte die Zeitschrift Profil im Jahr 2001 auch Clan-Vermögen im Ausland auf.

So beinhaltet die damalige Auflistung eine in Vaduz ansässige Stiftung von Michael Mayer-Rieckh und seiner Frau Renée.

Warum in die Ferne schweifen, wenn das „Gute” liegt so nah?
Welche Motive gibt es für ÖsterreicherInnen bei der Veranlagung ihres Vermögens
nach Liechtenstein zu wechseln? Diese sind aufgrund rechtlicher Veränderungen
nicht immer einfach zu ergründen.

Eines scheint jedoch fix: Steuerfahnder haben es im Fürstentum besonders schwer: „Trotz massiver Angriffe seitens der EU leistet das Fürstentum Liechtenstein den ´Europäern´ nach wie vor keinerlei Rechtshilfe in Steuersachen”,
schreibt dazu die unverdächtige „Financial Times Deutschland”. Zudem spielen oft Faktoren wie die Risikostreuung und ein rigoroses Bankgeheimnis eine nicht unwesentliche Rolle. Und schließlich geizt die Einrichtung einer Stiftung in Liechtenstein
nicht mit Attraktivität. So sind etwa Ausschüttungen an Genussberechtigte mit Wohnsitz außerhalb von Liechtenstein völlig steuerfrei. Manch kritischen BeobachterInnen
zieht es da fast die Schuhe aus. Trotzdem haben einige österreichische Milliardäre ihr Vermögen aus Liechtenstein wieder abgezogen und in andere Steueroasen transferiert.

Zum Beispiel zurück nach Österreich.
Die Alpenrepublik darf sich spätestens seit der Einführung des Privatstiftungsgesetzes im Jahr 1993 durch den damaligen SP-Finanzminister Lacina mit diesem Etikett schmücken. Und die regierenden Parteien tun scheinbar alles, um diesem Ruf auch
weiterhin gerecht zu werden. In Fällen internationaler Steuerflucht sollte eigentlich die so genannte EU-Zinsrichtlinie Abhilfe schaffen. Das Instrument: gegenseitige Kontrollmitteilungen. Doch das
Regelwerk hat riesige Lücken, Österreich verweigert – zusammen mit anderen Steueroasen – gar den Informationsaustausch. Ohnehin gilt die Norm ausschließlich für natürliche Personen.

Was das im Detail heißt? Erraten: Stiftungen oder GmbHs sind davon ausgenommen.

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Quellen:

Mayer-Rieckh
Die Presse, 13.05.2006
Financial Times Deutschland, 31.10.2002
Kleine Zeitung, 26.04.2006
Kurier, 05.10.2006
ORF Steiermark, 18.09.2005
Profil, Heft 6/2003
Profil 25/2001 (Beilage)
Unizeit, Heft 5/2000, Universität Graz
Wirtschaftsblatt 04.07.2006

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